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Meldungsdatum: 08.08.2025

Sommerreihe: „Naturnahe Gärten – Lebensräume für Igel und Co.“

Teil III: Schlupflöcher in Zäunen – Wie sie Igeln und weiteren Kleintieren helfen können

Im dritten Teil der Sommerreihe „Naturnahe Gärten – Lebensräume für Igel und Co.“ geht es um Schlupflöcher in Zäunen und wie diese Igeln und anderen Kleintieren bei der Nahrungssuche helfen können. Der Igel benötigt viel Platz zur Nahrungssuche. Daher sollten Zäune Lücken aufweisen oder mit etwas Platz über dem Boden angelegt werden. Alternativ können auch natürliche Zäune wie zum Beispiel Benjeshecken angelegt werden.

Zum Hintergrund: Benjeshecken
Benjeshecken, auch Totholz- oder Reisighaufenhecken genannt, sind eine naturnahe Methode zur Anlage von Heckenstrukturen aus ungenutztem Schnittgut wie Ästen und Zweigen. Bei der Anlage wird Schnittmaterial in einer lockeren Linie aufgeschichtet, oft zwischen Pfosten oder in Form freier Haufen. Diese Strukturen dienen einer Vielzahl von Tieren als Unterschlupf, Nistplatz und Überwinterungsquartier.

Tipps für das Schaffen von Schlupflöchern
Damit Wildtiere sicher ihre Nahrungssuche erweitern können, sollte Folgendes beachtet werden:

  1.  Ausreichende Größe der Öffnungen: Ein Schlupfloch sollte mindestens 10 x 10 Zentimeter groß sein, damit auch ausgewachsene Igel problemlos hindurchpassen. Die Öffnung kann zum Beispiel in einen festen Zaun eingeschnitten oder bewusst beim Aufstellen eines Zauns freigelassen werden.

  2. Geeignete Lage wählen: Die Schlupflöcher sollten an ungestörten, schattigen Stellen liegen – idealerweise in der Nähe von Hecken, Sträuchern oder anderen deckungsreichen Strukturen. So fühlen sich die Tiere sicher und nutzen die Durchgänge eher. Auch natürliche Elemente wie Benjeshecken sind eine wirkungsvolle Ergänzung.

  3. Mehrere Zugänge schaffen: Ein einzelnes Schlupfloch reicht oft nicht aus. Besser ist es, mehrere Durchgänge in verschiedenen Bereichen des Gartens oder entlang der Grundstücksgrenze zu schaffen. Das erhöht die Durchlässigkeit und vernetzt Lebensräume – nicht nur für Igel, sondern auch für Amphibien, Reptilien und andere Kleintiere.

„Kleine Lücken im eigenen Garten bieten Igeln die Möglichkeit, ihre Nahrungssuche zu erweitern“, erklärt Patrick Lückel, Mitarbeiter des Fachbereiches Natur und Umwelt des Kreises Borken. „Daher sollte man sich bei Gelegenheit im eigenen Garten umschauen, wo passende ‚Übergänge‘ für die Kleintiere eingerichtet werden könnten.

Der nächste Beitrag der Reihe erscheint in Kürze und beschäftigt sich mit dem Thema „Licht aus – Gut für ‚Sternschnuppenfans‘ und Kleintiere“.

Weitere Infos zum Thema „Naturnaher Garten“ finden sich auch auf der Internetseite des Kreises Borken unter www.kreis-borken.de/naturgarten.

Genereller Hinweis:

Der Kreis Borken bittet nachdrücklich darum, zum Schutz von Igeln nach Einbruch der Dunkelheit keine Mähroboter mehr fahren zu lassen. Denn: Mähroboter stellen eine große Gefahr für kleine, nachtaktive Tiere wie Igel, Erdkröten und andere Amphibien dar. Die Schneidwerkzeuge dieser Maschinen können schwere Verletzungen an Schnauze, Füßen oder Stacheln verursachen. Hier geht es zu unserer Pressemitteilung zu diesem Thema: https://www.presse-service.de/data.aspx/static/1184079.html.

Pressekontakt: Fabienne Toholt (Volontärin) 02861 / 681-2428


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Die Strukturen einer solchen Benjeshecke dienen einer Vielzahl von Tieren als Unterschlupf, Nistplatz und Überwinterungsquartier.

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Die Strukturen einer solchen Benjeshecke dienen einer Vielzahl von Tieren als Unterschlupf, Nistplatz und Überwinterungsquartier.