Kreis investiert in Baumpflege

Rund 300.000 Euro für Verkehrssicherheit

Kreis Unna. (PK) Insgesamt rund 300.000 Euro muss der Kreis Unna voraussichtlich in den nächsten Jahren in die Baumpflege an Kreisstraßen investieren. Diese Berechnung machte der vereidigte und öffentlich bestellte Baumsachverständige Michael Birke in der Sitzung des Bau- und Technikausschusses am vergangenen Montag (20. Oktober) auf. Das Gremium tagte unter Vorsitz von Herbert Ziegenbein (SPD) im Kreishaus in Unna.

Bereits seit Mitte 2007 überprüft und erfasst Michael Birke im Auftrag des Kreises systematisch den Baumbestand in der Nähe der Kreisstraßen und erstellt ein Maßnahmen- und Pflegeprogramm. Hintergrund sind verschärfte Bestimmungen der Haftpflichtversicherungen, die bei Schäden durch herabfallende Äste oder umgestürzte Bäume den Nachweis einer qualifizierten und regelmäßigen Baumpflege fordern. Die frühere Praxis, die Bäume durch Mitarbeiter des Bauhofes bei der regelmäßigen Straßenkontrolle mit begutachten und pflegen zu lassen, genügt den Anforderungen der Versicherungen und Fachverbände an die Verkehrssicherungspflicht des Kreises nicht mehr.

Mittlerweile hat Gutachter Birke insgesamt 12.882 Bäume und damit den größten Teil des Baumbestandes entlang der Straßen im Kreis erfasst. Auch erste Nachkontrollen der im vergangenen Jahr bereits katalogisierten Bäume sind inzwischen erfolgt. Mit einer Anzahl von 3.699 (28,7%) sind Linden die weitaus häufigste Baumsorte im Kreis Unna in Straßennähe, gefolgt von Eichen (2.232 / 17,3% und Berg-Ahornen (1.482 / 11,5 %). Die Pflegemaßnahmen, die der Gutachter empfiehlt, reichen vom Erziehungsschnitt ganz junger Bäume über die Kronenpflege und Totholzbeseitigung, um zu vermeiden, dass herabfallende Äste Verkehrsteilnehmer gefährden.

Aber nicht an allen Bäumen muss Hand angelegt werden: In über der Hälfte der Fälle sieht Birke keinen Handlungsbedarf, ist also alles in Ordnung. Verbesserungsmöglichkeiten sieht er im Bereich der Pflege frisch gepflanzter Bäume: „Der erste Erziehungsschnitt muss sehr zeitig erfolgen. Diese frühe Investition zahlt sich später aus.“

Künftig sollen die Bäume an den Kreisstraßen systematisch nach dem von Michael Birke erstellten Arbeitsprogramm begutachtet und gepflegt werden.