Kreis Unna. (PK) „Für Demokratie und gegen Extremismus“. So lautet ein Kernsatz, dem sich der Kreis verpflichtet fühlt und in dessen Tradition der Kreisausschuss am 10. Oktober die Erstellung von Informationsblättern zum Thema Rechtsextremismus auf den Weg brachte. Finanziert werden sie aus dem kreiseigenen Fördertopf für „Initiativen gegen Radikalismus, Rassismus und Neonazismus“.
Die im Kreis geplanten Informationsschriften sollen sich an einer fünfteiligen Schriftenreihe der Stadt München orientieren, die dort von der Fachstelle gegen Rechtsextremismus herausgegeben wurde und sich u.a. mit Fragen wie „Sind Ausländer krimineller?“ „Nehmen Ausländer uns die Arbeit weg?“ „Passen Muslime nicht hierher?“ beschäftigen.
Die Initiative für die Schriftenreihe ging vom „Bündnis gegen Rechts im Kreis Unna“ aus und wurde vom Kreisausschuss aufgegriffen. Wie FDP-Fraktionschef Sigurd Senkel betonte, sei die Initiative unter-stützenswert, außerdem müsse man aber auch Linksradikale im Blick behalten.
Aktivitäten und Initiativen gegen Rassismus, Extremismus und Neonazismus sind im Kreis Unna nicht neu. So arbeitet die RAA Kreis Unna (Regionale Arbeitsstelle zur Förderung ausländischer Kinder und Jugendlicher) bereits seit 1997 als Servicestelle für „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Von der RAA Kreis Unna wurde auch 2001/2002 und 2003/2004 der Jugendmedienpreis als ein „Signal gegen Rassismus - für die Verständigung zwischen den Kulturen“ ausgelobt.
Jüngere Aktionen sind der 2009/2010 vom Regionalen Bildungsnetzwerk im Kreis Unna ausgelobte Wettbewerb „bunt statt braun - für eine offene Gesellschaft gegen Gewalt und Rassismus“, die von Kreis und den Städten und Gemeinden veranstaltete Plakataktion „ Kreis / Stadt XY hat keinen Platz für Rechtsextremismus" oder auch die vor wenigen Monaten von der RAA Kreis Unna in Zusammenarbeit mit dem Verein für Demokratisches Handeln e.V. aus Bielefeld und Jugendlichen präsentierte Ausstellung „RechtsRock – Hass und Rassismus auf‘s Ohr“.