Kreis Unna. (PK) Auf Anregung einer an Bulimie leidenden Frau soll eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen gegründet werden. In der Gruppe soll ein gegenseitiger Austausch stattfinden, der es den Betroffenen ermöglicht, mit der Sucht umzugehen und Strukturen aufzubauen, so dass diese den Alltag nicht mehr bestimmen kann. Geplant sind regelmäßige Treffen im Gesundheitshaus des Kreises in Unna an der Massener Straße 35.
Essstörungen fallen unter die Kategorie Sucht, sind von anderen stoffgebundenen Süchten insofern zu unterscheiden, als auf das Suchtmittel selbst, das Essen, nicht verzichtet werden kann. Allen Erscheinungsformen einer Essstörung ist das zwanghafte Kreisen der Gedanken um die Frage des Essens gemeinsam. Die Nahrungsaufnahme steht im Dienst von Bedürfnissen, die mit vernünftiger Nahrungsaufnahme und ausgewogener Ernährung nichts mehr zu tun haben. Betroffene können nicht abstinent werden, sondern müssen den eigenen Rhythmus zwischen Hunger und Essen heraus finden.
Ursachen dieser Erkrankung können unterschiedlich sein, wie z. B. Ersatz verdrängter Gefühle und Bedürfnisse, Reaktionen auf unbefriedigte Lebensverhältnisse, Flucht, Ablehnung, Hilflosigkeit, Verweigerung oder stummer Protest sein, zugleich aber auch Resignation und Anpassung. Problematisch wird es, wenn die Essstörung eine Eigendynamik bekommt und außer Kontrolle gerät.
Betroffene können sich bei der Kontakt- und Informationsstelle des Kreises Unna (K.I.S.S.) im Gesundheitshaus in Unna, Tel. 0 23 03 / 27-28 29 melden. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, E-Mail: margret.voss@kreis-unna.de. Alle Anfragen werden selbstverständlich vertraulich behandelt.