Kreis Unna. (PK) Es ist schon fast ein Jahr her, dass sich die Meldungen über schwere EHEC-Fälle in Deutschland und in Nachbarländern häuften. Die Erkrankungswelle ist glücklicherweise abgeebbt, aber dennoch sollten wichtige Hygienetipps zum Schutz vor der Erkrankung grundsätzlich immer eingehalten werden, betont Dr. Anja Dirksen, Sachgebietsleiterin für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung beim Kreis Unna.
EHEC (Enterohömorrhagische Escherichia coli) werden vor allem in rohen und unzureichend erhitzten Lebensmitteln nachgewiesen, die vom Tier stammen. Dazu gehören insbesondere Rohmilch und Erzeugnisse daraus, wie z.B. Rohmilchkäse, rohes Fleisch und Hackfleisch von Wiederkäuern sowie streichfähige Rohwürste, z.B. Zwiebelmettwurst oder Teewurst. „Aber auch pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse können über kontaminiertes Wasser oder Kontakt mit Fäkalien, beispielsweise beim Düngen, mit EHEC belastet werden“, weiß Dr. Anja Dirksen.
Umsicht geboten ist daher zunächst bei der Zubereitung von Speisen: Die Bakterien können durch Kontakt der Lebensmittel oder aber auch indirekt über Hände, Geräte, Arbeitsflächen und Küchenutensilien übertragen werden. „Eine Kreuzkontamination ist beispielsweise möglich, wenn zunächst rohes Fleisch verarbeitet und anschließend mit dem gleichen Messer Salat geschnitten wird“, erklärt Dr. Anja Dirksen und betont: „Der effektivste Schutz vor einer Infektion ist die ausreichende Hygiene.“
Folgende Grundregeln sollten daher unbedingt eingehalten werden:
Empfindliche Personen und Risikogruppen wie Säuglinge, Kleinkinder, immungeschwächte und ältere Menschen sowie Schwangere sollten Lebensmittel wie Rohmilchkäse oder streichfähige Rohwürste und rohes Fleisch von Wiederkäuern vorsichtshalber meiden, rät Dr. Dirksen.
Eine weitere Infektionsquelle insbesondere für Kinder ist der direkte Kontakt zu Wiederkäuern. Bauernhöfe und Streichelzoos sind gerade auch in den nahenden Osterferien beliebte Urlaubs- und Ausflugsziele für Familien mit kleinen Kindern, Kindergartengruppen und Schulklassen. „Um EHEC-Infektionen durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren vorzubeugen, sollten kleine Kinder beim Umgang mit den Tieren beaufsichtigt werden“, so Dr. Dirksen. Nach dem Kontakt zu Tieren oder Erde sowie vor dem Konsum von Speisen und Getränken sollte man sich die Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen und sorgfältig abtrocknen. Außerdem ist es ratsam, Speisen und Getränke nur außerhalb der Tierställe und -gehege zu verzehren.
Weitere Informationen zum Thema „EHEC“ finden sich auf den Internetseiten des Bundesinstituts für Risikobewertung unter www.bfr.bund.de.