Kreis Unna. (PK) In Deutschland wird einer aktuellen Studie des Robert Koch-Instituts zufolge rohes Fleisch öfter als erwartet auch von kleinen Kindern verzehrt. Doch die in rohem oder unzureichend erhitztem Fleisch vorkommenden Campylobacter oder Yersinien können Infektionen auslösen, die bei kleinen Kindern, aber auch Schwangeren und älteren Menschen schwere Durchfall-Erkrankungen hervorrufen können. Darauf weist der Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises unter Bezugnahme auf eine Mitteilung des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) hin.
„Campylobacter und Yersinien sind neben Salmonellen die häufigsten Erreger von lebensmittelbedingten Magen-Darm-Erkrankungen beim Menschen und kommen vor allem in rohem Schweinehackfleisch, Rohmilch und in Hühnereiern vor.“, erläutert Dr. Anja Dirksen, Sachgebietsleiterin für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung. Sie lösen mitunter schwere Durchfälle mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen aus. „Die Symptome klingen üblicherweise nach einigen Tagen wieder ab. Es sind aber auch Einzelfälle mit schwerem Verlauf beschrieben, vor allem bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem.“, weiß Dr. Dirksen.
Da diese Bakterien hitzeempfindlich sind, sterben sie ab, wenn das Fleisch bei hohen Temperaturen durchgegart wird. „Die Kerntemperatur des Fleisches bei der Zubereitung auf dem Herd oder im Ofen sollte mehr als zehn Minuten lang 74 Grad oder höher sein“, so Dr. Anja Dirksen.
Im Umgang mit Geflügel ist auch vor dem Braten, Kochen oder Backen Hygiene der beste Schutz. So sollten Tauwasser und Verpackungen von Geflügel entsprechend entsorgt, alle Küchengegenstände und -flächen, die mit dem Fleisch in Berührung gekommen gründlich gereinigt und nach jedem Arbeitsschritt die Hände gründlich gewaschen werden.