Werne/Kreis Unna. (PK) Gemeinsam „Kein Kind zurücklassen“ ist ein ehrgeiziges Projekt des Landes NRW, dem sich jetzt auch die Stadt Werne angeschlossen hat. Damit sind neben dem Kreis selbst alle kreisangehörigen Kommunen (außer Schwerte) dabei.
Das Projekt mit dem Untertitel „Kommunen in NRW beugen vor“ wurde im Frühjahr 2012 von Ministerpräsidenten Hannelore Kraft gestartet und soll helfen, in Zusammenarbeit der Jugendämter, dem Gesundheitsbereich des Kreises und vielen weiteren Institutionen wie den Wohlfahrtsverbänden, dem Kinderschutzbund und dem KreisSportBund „Brücken für Familien“ zu bauen. Der Kreis Unna hatte sich mit acht seiner Kommunen beworben und erhielt im April den Zuschlag und die Förderzusage in Höhe von rund 64.000 Euro.
Über den nun erfolgten Beitritt auch der Stadt Werne freute sich Landrat Michael Makiolla besonders: „Bringt es doch zum Ausdruck, dass die kommunale Familie sich in interkommunaler Zusammenarbeit eines sehr drängenden Problems annimmt.“ Bürgermeister Lothar Christ und Landrat Makiolla weisen in diesem Zusammenhang nicht zuletzt auf die stetig steigenden Hilfen zur Erziehung und die Notwendigkeit hin, sich konzentriert und gemeinsam noch mehr bei den „Frühen und vorbeugenden Hilfen“ zur Sicherung des Kindeswohls zu engagieren.
Erziehungsschwierigkeiten, Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen nehmen bundesweit zu, ebenso die Inobhutnahmen und Sorgerechtsentzüge. Christ und Makiolla betonen deshalb: „Diese Spirale muss unbedingt unterbrochen werden; wir sind bereits sehr gut vernetzt und verfügen neben reichlich Erfahrungen und Know-how über ein schlagkräftiges Instrumentarium, aber wir wollen gemeinsam noch besser werden.“
Mit im „Boot“ dieses Projektes ist die Bertelsmann-Stiftung, die auch an den Vorbereitungen des Landesprojektes mitgewirkt hat. So sollen örtlich bereits vorhandene Hilfsangebote möglichst aller Träger als Glieder einer Präventionskette verbunden werden und zielgerichtete - auch individuelle - Hilfen für Familien, Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen entwickeln. Es geht um rechtzeitiges Eingreifen und kontinuierliches Unterstützen zusammen mit den Betroffenen.
Bildzeile:
„Kein Kind zurücklassen“ ist das Ziel eines Landesprojektes im Bereich der Frühen Hilfen, dem auch die Werne beigetreten ist. Offiziell bekannt gaben dies Landrat Makiolla, Bürgermeister Christ und Kreis-Jugenddezernent Norbert Hahn (v.r.). Foto: Kreis Unna