Kreis Unna. (PK) Anfang 2012 trat das Teilhabe- und Integrationsgesetz des Landes in Kraft. Es stellt die Bemühungen um das Zusammenwachsen von Menschen verschiedener Kulturkreise auf eine neue Grundlage. Der Kreis Unna ist dabei angesichts seiner langen Integrationsarbeit auf der Höhe der Zeit.
Das Land will Integration künftig mit Hilfe Kommunaler Integrationszentren voranbringen. Während andernorts dafür erst noch Grundlagenarbeit geleistet werden muss, bereitet sich der Kreis auf die Weiterentwicklung und Umwandlung der im Herbst 1989 gegründeten RAA (Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Aussiedlerfamilien - später Zuwandererfamilien) in ein Kommunales Integrationszentrum Kreis Unna (KIKU) vor. Voraussetzung für die notwendige Antragstellung beim Land ist ein Integrationskonzept. Der Entwurf dafür wurde im Sozialausschuss am 24. September vorgestellt.
Das Gremium unter Vorsitz von Jochen Nadolski-Vogt (Bündnis 90/Die Grünen) würdigte nicht nur die konzeptionelle Ausarbeitung von RAA-Leiterin Marina Raupach, sondern auch die bis dato geleistete gesamte Arbeit der RAA insgesamt als vorbildlich und wichtig für den Integrationsprozess im Kreis.
Das Integrationskonzept Kreis Unna setzt auf die Sicherung und Weiterentwicklung der zwei „klassischen“ Säulen der RAA - Bildung und Erziehung – und intensiviert als dritten Baustein die Netzwerkarbeit und strategische Steuerung des Integrationsprozesses im Kreis.
Wie gut die RAA Kreis Unna aufgestellt ist, belegt u.a. die 2002 gestartete Sprachförderung über das „Rucksack“-Programm, das seit 2007 nicht nur in Kindertagesstätten, sondern auch in Grundschulen angeboten wird. Ein weiterer Baustein im Bereich Bildung und Erziehung sind die „Go in“-Schulen, die zugewanderten Kindern und Jugendlichen zeitnah den Weg in die für sie richtige Schule ebnen.
Neben vielen anderen Aktivitäten setzte die RAA auch Integrationskonzepte um. Realisiert wurde z.B. das Integrationsportal Wel KOMM IN Kreis Unna, dass seit Jahren einen umfassenden Überblick über die Integrationsangebote gibt.
Daneben formulierte die RAA Kreis Unna die Integrationsleitziele Kreis Unna mit, führte Integrationskonferenzen durch, vernetzte sich mit anderen Akteuren wie dem Bündnis für Familie Kreis Unna und ist in dem vom Landrat initiierten Zukunftsdialog aktiv.
Für die Weiterentwicklung und Anerkennung als Kommunales Integrationszentrum sollen insbesondere die Netzwerksarbeit intensiviert und kreisweit die strategische Steuerung des Integrationsprozesses forciert werden. Dazu soll ein Netzwerk „Kommunale Integration Kreis Unna“ aufgebaut werden. Es soll sich u.a. um die Aktualisierung der Integrationsleitziele und das Integrationskonzept Kreis Unna kümmern und die Integrationsarbeit vor Ort miteinander vernetzen, abstimmen und befördern helfen.