Kreis Unna. (PK) Mehr Schadstoffe, mehr Sperrmüll, mehr Energiekosten – dieser Dreisatz macht 2013 eine moderate Anhebung der Abfallgebühren unvermeidbar.
Trotz guter Erlöse auf dem Altpapiermarkt und der Nutzung von Einsparpotentialen bei der kreiseigenen Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft (GWA) konnten die Kostensteigerungen nach zwei Jahren Stabilität für 2013 nicht mehr komplett aufgefangen werden. Die von Kreis und GWA vorgelegte Gebührenkalkulation sieht deshalb eine Anhebung um 3,93 Prozent auf rund 21,74 Millionen Euro vor. Plausibel gerechnet – fand der Natur- und Umweltausschuss am 13. November und empfahl dem Kreistag, am 11. Dezember die neuen Tarife zu beschließen.
Ein Grund für die Gebührenanpassung ist die inflationsbedingte Preisanpassung für die Restmüllentsorgung in der Müllverbrennungsanlage in Hamm, mit rund 12 Millionen Euro größter Posten im Gebührenhaushalt. Ebenfalls ins Gewicht fallen Tarifanpassungen und die deutlich gestiegenen Kosten für Diesel und Energie. Zudem ergeben sich Mehrkosten von rund 340.000 Euro für das Pilotprojekt Wertstofftonne, das auch über den Kostenträger Restmüll abgerechnet wird. Eine Rolle spielen auch die parallel mit dem steigenden Umweltbewusstsein wachsenden Abfallmengen. So wird beispielsweise beim Sperrmüll von einem Plus von 1,99 % (= 22.402 t) ausgegangen. Die Restmüllmenge steigt ebenfalls leicht um 0,23 % auf 59.726 Tonnen.
Kalkuliert werden 2013 für die Restmüllentsorgung 245,47 Euro pro Tonne (2012: 235,77 €). Günstiger wird die Kompostierung von Bioabfall. Sie soll im nächsten Jahr 99,70 €/t kosten (102,91 €). Von 51,54 €/t auf 51,33 €/t leicht sinken sollen auch die Kosten für die Kompostierung von Grünabfall.
Die Sperrmüllgebühr setzt sich aus einer Leistungsgebühr und der einwohnerbezogenen Grundgebühr zusammen. Die leistungsbezogene Gebühr soll 84,90 €/t (79,46 €/t) betragen. Die einwohnerbezogene Gebühr soll bei 4,56 € pro Einwohner liegen (4,26 €).
Dank gut ausgehandelter Verträge werden für die Altpapierverwertung Erlöse von 104,41 €/t erzielt. Das ist doppelt so viel wie 2004, als der Kreis in die Altpapierverwertung einstieg. 2013 werden damit den 10 Städten und Gemeinden rund 2,65 Millionen Euro vergütet. Damit bleibt das Altpapier weiter „Gold wert“ für die Gebührenrechnung des Kreises und für die Bürgerinnen und Bürger, an die der Gewinn letztlich zurückfließt. Denn die Entsorgungsgebühren des Kreises sind ein Baustein in der Gebührenrechnung der u. a. für das Einsammeln von Müll und Wertstoffen zuständigen Städte und Gemeinden.