Kreis Unna. (PK) Die differenzierte Kreisumlage für Bönen, Fröndenberg und Holzwickede wird im kommenden Jahr sinken. Diese gute Nachricht konnte Kreis-Jugenddezernent Norbert Hahn bei der Vorstellung der Etatansätze 2013 für den Fachbereich Familie und Jugend dem Kreis-Jugendhilfeausschuss mitteilen. Das Gremium tagte am Montag (19. November) unter Vorsitz von Theodor Rieke (SPD) im Kreishaus in Unna.
Rund 15,8 Mio. Euro müssen die drei Gemeinden 2013 für die Leistungen des Jugendamts aufwenden (2012: 16,1 Mio. Euro). In Euro-Beträgen: Bönen 5.161.074 €, Fröndenberg 5.650.543 €, Holzwickede 5.027.138 €. Das entspricht einer Senkung um 1,63 %. Als Gründe für die Senkung und das „gute Rechnungsergebnis 2012“ nannte Hahn Betriebskostenersparnisse, Mehrerträge vom Land bei den Kind-Pauschalen für U3-jährige, geringere Stundennachfrage in der Tagespflege als erwartet sowie ein verändertes Buchungsverhalten der Eltern bei den Kita-Betreuungsstunden.
Wie schon in den vergangenen Jahren wird der Haushaltsentwurf des Fachbereichs Familie und Jugend als Folge gesetzlicher Verpflichtungen und gesellschaftlicher Veränderungen von den Kostenblöcken „Finanzierung der Kindertagesbetreuung“ sowie „Hilfen zur Erziehung“ bestimmt.
Bei der Finanzierung der Kindertagesbetreuung ist für das Haushaltsjahr 2013 von einer Kostenerhöhung auszugehen. Hintergrund ist der gesetzlich vorgesehene Ausbau der Betreuung für die unterdreijährigen Kinder. Im Vergleich zu den Vorjahren fällt der Anstieg allerdings geringer aus, da die für das Kindergartenjahr 2013/14 angestrebte Ausbauquote von bisher 32 % schon im laufenden Kindergartenjahr fast erreicht worden ist. „Wir liegen hinsichtlich der Bedarfsabdeckung für Betreuungsplätze im U3-Bereich in allen drei Kommunen unseres Zuständigkeitsbereichs weit über dem momentanen Landesdurchschnitt von derzeit 15,9 %“, berichtete Sandra Waßen, Leiterin des Fachbereichs Familie und Jugend des Kreises. (2012: Bönen 31,1 %, Fröndenberg 29,3 %, Holzwickede 31,7 %).
Auch dazu hatte Kreisdezernent Norbert Hahn noch eine erfreuliche Mitteilung für die Kommunen. Er verwies darauf, dass der Kreis aufgrund einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs NRW eine Erstattung des Landes erhalte. „Es wird einen U3-Belastungsausgleich in Höhe von jeweils rund 300.000 Euro für 2012 und 2013 geben, der nach Abrechnung über die differenzierte Kreisumlage direkt an die drei Kommunen zurückfließen wird,“ kündigte Hahn an.
Relativ unkalkulierbar bleiben die Kosten der Aufwendungen für die Hilfen zur Erziehung. So gelänge es den Fachkräften den Jugendamtes zunehmend, die äußerst kostenintensiven stationären Maßnahmen durch gezielt eingesetzte ambulante Hilfen – soweit es verantwortbar ist – zu vermeiden. „Dennoch kann schon der Zuzug einer Familie, deren Kinder sich durch Entscheidungen des Herkunftsjugendamtes bereits in einer Heimbetreuung befinden, alle finanziellen Planungen sprengen“, so der Dezernent. Zurzeit sind aus Bönen 5, Fröndenberg 20 und Holzwickede 9 Kinder/Jugendliche in einer stationären Heimbetreuung, in einer Familienpflegestelle befinden sich aus Bönen 6, Fröndenberg 18 und Holzwickede 3 Kinder.
Walter Teumert (SPD) und Ursula Sopora (CDU) begrüßten, dass viele Konsolidierungsmaßnahmen bereits umgesetzt seien und sich positiv im Haushalt auswirkten. Wichtig sei, die Qualitätsstandards trotz der Kostenreduzierung zu erhalten.
Über die Haushaltsansätze für den Fachbereich Familie und Jugend und die sich daraus ergebende Höhe der differenzierten Kreisumlage beschließt der Kreistag am 11. Dezember.