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AG „Wohnen im Alter“ zu Gast beim Kreis


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21. Januar 2013

AG „Wohnen im Alter“ zu Gast beim Kreis

Barrierefreiheit und neue Wohnformen erforderlich

Kreis Unna. (PK) Auch im Kreis Unna fehlen noch bedarfsgerechte Wohnungen für alte und behinderte Menschen. Das wurde beim Treffen der kreisweiten Arbeitsgruppe (AG) Wohnen im Alter am Mittwoch (16. Januar) im Kreishaus deutlich.

 

Daher unterstrichen die in der AG vertretenen Fachleute der Kommunen, Wohnungswirtschaft, Seniorenarbeit und Seniorenorganisationen die Bedeutung der Weiterführung der neutralen Wohnberatung und zielgruppengerechten Wohnungsanpassungen. Stärker als bislang müsse zudem der Bedarf durch den Bau von barrierefreien neuen Wohnformen für alte und behinderte Menschen gedeckt werden.

 

Der demografische Wandel und die notwendige Entwicklung bedarfsgerechter Wohnformen und Stadtquartiere gehören zu den Kernthemen in der Stabsstelle Planung und Mobilität des Kreises. „Viele Fachleute und verschiedene Netzwerke sind zum Thema Wohnen aktiv. Die unterschiedlichen Kenntnisse und Handlungsempfehlungen müssen sich dabei im Sinne des von Landrat Michael Makiolla initiierten „Zukunftsdialoges“ ergänzen“, so der stellvertretende Stabsstellenleiter Hans Zakel in seiner Begrüßung.

 

Die Sitzung unter Leitung von Iris Lehmann (Ökumenische Zentrale Schwerte) hatte diesen Vernetzungsgedanken zum Thema. Gabi Olbrich-Steiner, Behindertenbeauftragte des Kreises und Koordinatorin der psycho-sozialen Netzwerke, stellte das im Dezember vom Kreistag verabschiedete „Handlungsprogramm Kreis Unna inklusiv“ vor. „Mehr als 90.000 Menschen im Kreisgebiet haben eine Behinderung, davon über 50.000 Personen mit einem Beeinträchtigungsgrad von mehr als 50 %. Für sie alle sind ortsnahe geeignete Hilfen erforderlich“, erklärte die Expertin. Die Zahl älterer Behinderter wird künftig deutlich ansteigen. Zugleich stoßen die ebenfalls alternden Eltern der Betroffenen an die Grenzen ihrer Hilfsmöglichkeiten. „Der Wohnungsmarkt muss deutlich mehr geeignete Angebote schaffen, um Wohngemeinschaften, ambulant betreutes Wohnen oder das gemeinsame Wohnen für Menschen mit und ohne Behinderungen zu ermöglichen“, unterstrich Olbrich-Steiner.

 

Leistungsverbesserungen für Pflegebedürftige und vor allem für Demenzkranke und Personen mit Pflegestufe „Null“ eröffnet das „Pflege-Neuausrichtungsgesetz“. „Bestimmte Regelungen sind besonders für die Wohnungswirtschaft und für Pflegeanbieter interessant“, verdeutlichte Iris Lehmann in ihrem Vortrag. So entfällt der Eigenanteil bei der individuellen Förderung der Wohnungsanpassung. In einer Wohngemeinschaft lebende Personen können diesen Zuschuss auf bis zu 10.228 Euro je Maßnahme bündeln. Für die barrierearme Umgestaltung des Wohnraums bei der Gründung einer Wohngemeinschaft werden bis Ende 2015 maximal 10.000 Euro gewährt. Die Pflegekassen fördern außerdem in einem Modellprojekt neue Wohnprojekte, die eine bewohnerorientierte individuelle Versorgung außerhalb der vollstationären Betreuung ermöglichen.

 

Ändern werden sich auch die Rahmenbedingungen bei den verschiedenen vom Kreis geförderten Beratungsdiensten. So wird die Förderung der Wohnberatung seitens der Pflegekassen ab 2014 gekürzt. Über die künftige Unterstützung durch den Kreis wird der Kreistag im Laufe des Jahres beraten. Die Experten in der AG Wohnen waren sich einig, dass bei einer Reduzierung der Wohnberatungsfachkräfte quantitative und qualitative Einbußen drohen, so dass mehr Pflegebedürftige in teure stationäre Einrichtungen umziehen müssten. Daher will sich die AG fachlich in die anstehenden Diskussionen einbringen.

 

Bildzeile: Die Arbeitsgemeinschaft "Wohnen im Alter" traf sich im Kreishaus.

Foto: Kreis Unna




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Silke Schmücker, Fon 02303 27-1113, E-Mail silke.schmuecker@kreis-unna.de
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