Kreis Unna. (PK) Schöne lange Sommerabende sind ideal, um in gemütlicher Runde zu grillen. Der Kreis gibt Tipps, damit nichts schief geht.
„Zum Anzünden der Holzkohle sind spezielle Grillanzünder ideal. Spiritus oder sogar Benzin haben am Grill wegen der Feuer- und Verbrennungsgefahr nichts zu suchen“, macht Kreisbrandmeister Ulrich Peukmann klar.
Zum Grillen sollte ausschließlich Holzkohle verwendet werden, denn beim Verbrennen von Holz oder Papier entstehen verhältnismäßig große Mengen an krebserregenden Benzopyrenen. „Bei unsachgemäßem Grillen oder Räuchern gelangen diese mit dem Rauch an die Nahrungsmittel, lagern sich dort ab und werden letztlich mitgegessen“, so Amtsarzt Dr. Bernhard Jungnitz.
Das Grillgut selbst sollte erst auf den Grill gelegt werden, wenn die Holzkohle gut durchgeglüht ist. Dafür muss man zwischen 30 und 60 Minuten einplanen. Dann sollte es auf eine Alufolie gelegt oder in Folie gewickelt werden.
Besondere Vorsicht ist beim Grillen auf dem Balkon geboten. „Durch Funkenflug kann leicht der Dachstuhl oder der Balkon der nächsten Etage Feuer fangen. Die Schäden durch Rauch und Qualm sind auch nicht zu unterschätzen“, weiß Kreisbrandmeister Peukmann.
Wer auf seinem Balkon regelmäßig grillen möchte, sollte einen Tischelektrogrill nutzen. „Der verursacht keinen Funkenflug, braucht weniger Platz und die Rauch- und Qualmentwicklung ist bei richtiger Anwendung gleich Null“, nennt Peukmann einige Argumente. Ganz wichtig: Vor dem Grillen sollte im Mietvertrag nachgelesen werden, ob und wie oft auf dem Balkon gegrillt werden darf.
Zur ungetrübten Grillparty gehört auch die sorgfältige Auswahl des Fleisches. Sachgebietsleiterin Dr. Anja Dirksen rät, Schinken, Kasseler, Dauerwurst oder auch Pökelfleisch nicht zu grillen. „Unter Hitzeeinwirkung beschleunigt sich bei diesen Fleischsorten die Bildung der krebserregenden Nitrosamine.“
„Damit die Grillparty nicht zu einer ernsten Gesundheitsgefahr wird, sollte natürlich auch auf die Sauberkeit und richtige Zubereitung geachtet werden“, ergänzt Amtsarzt Dr. Jungnitz. So müsse das Grillfleisch immer gut durchgegart werden. Bei Geflügel sollte darauf geachtet werden, dass das Fleisch auch am Knochen eine weiße bis graue Farbe hat.
Salate und Grillsoßen sollten immer gut gekühlt und erst kurz vor dem Essen aufgetragen werden. „Das Beste kommt eben zum Schluss“, so Dr. Dirksen und Dr. Jungnitz unisono.