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Pressemitteilung vom
01. April 2015
Deiseler Tunnel wieder offen – Winterruhe für Fledermäuse vorbei

Trendelburg/Kreis Kassel. Der seit letztem Jahr für Radfahrer und Wanderer geöffnete Eisenbahntunnel auf dem Diemelradweg zwischen Trendelburg und Deisel ist ab dem 1. April bis Ende Oktober 2015 wieder geöffnet. Da im Tunnel Fledermäuse überwintern, muss er im Winter aufgrund einer Auflage der Naturschutzbehörden geschlossen bleiben. Ohne die Winterschließung wäre eine Öffnung des Tunnels nicht genehmigt worden. Da der Tunnel wegen vorheriger Sanierungsarbeiten 2014 erst im September erstmals geöffnet werden konnte, geht die Attraktion auf dem Diemelradweg jetzt in die erste vollständige Saison. Bereits im letzten Jahr war der Zuspruch von tunnelbegeisterten Radfahrern und Wanderern groß. „Ich habe viele E-Mails von begeisterten Tunnelfahrern erhalten“, berichtet der Radverkehrsbeauftragte des Landkreises Kassel Rudi Roy und der Trendelburger Bürgermeister Kai Georg  Bachmann ergänzt: „Wir haben in den letzten Tagen schon wieder vermehrt Anfragen, wann der Tunnel wieder geöffnet ist“.

Für alle Tunnelbesucher gibt es zwei Neuerungen: Die kreiseigene Arbeitsförderungsgesellschaft im Landkreis Kassel (AGiL) hat zwei gemütliche Sitzgruppen am Südportal aufgestellt und am Diemelradweg weist jetzt eine weitere Informationstafel im Eco Pfad-Design sowie ein großes Hinweisschild auf die Attraktion „Deiseler Tunnel“ hin.

 

Hintergrund:

Der Carlsbahntunnel wurde im Zuge des Baus der „Carlsbahn“ von Hümme nach Karlshafen in den Jahren 1847 bis 1848 errichtet und diente dazu, eine Streckenführung durch die hochwassergefährdeten Flussauen des Diemeltals zu vermeiden.

Die Namensgebung „Carlsbahn“ erfolgte in Erinnerung an Landgraf Carl von Hessen (1654-1730) der die gescheiterte Kanalverbindung von Kassel nach Karlshafen plante.

Die Tunnelkonstruktion des ältesten Eisenbahntunnel Hessens und zweitältesten in ganz Deutschland wurde in Mischbauweise aus Ziegel- und Naturstein ausgeführt. Als Besonderheit ist die Tunnelhöhe von 6,00 Metern für die erste Lokomotive von „Henschel und Sohn“ anzusehen.

Der „Drache“ als erste Lokomotive aus Kasseler Produktion ist der Urahne der Henschel-Lokomotiven und wurde unter der Fabrikats-Nummer 1 im Juli 1848 an die Friedrich-Wilhelms-Nordbahn geliefert.

Die Bahnlinie und damit der Tunnel wurden zuerst mit zwei, später mit drei Zugpaaren pro Tag bedient. Die Stilllegung der Bahnstrecke erfolgte für den Personenverkehr 1966 und für den Güterverkehr 1970.

 

Der Tunnel liegt direkt am Hessischen Radfernweg 4 und dem Diemelradweg. Wegen der Tunnelsperrung führt die aktuelle Radroute auf rund 1,8 Kilometer in großem Bogen und mit beachtlicher Steigung westlich um den Kesselberg (dem Tunnelberg) herum. Eine direkte Linienführung durch den Tunnel erspart die Steigung und verkürzt die Strecke auf rund 800 Meter.

 

In den letzten Jahren wurde im Zuge des Eco-Pfades Diemel eine Hinweistafel am nördlichen Tunnelportal aufgestellt, 2010 wurde ein Weg vom Radweg zum Nordportal ermöglicht. Die beiden Tunnelportale wurden 2011 nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert.



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:


hinweistunneldeisel.jpg



öffnungtunneldeisel.jpg
Auf den Fotos sieht man von links nach rechts den Vorsitzenden des Denkmalbeirats des Landkreises Kassel Hans Dieter Baller, Vizelandrätin Susanne Selbert und den Trendelburger Bürgermeister Karl Georg Bachmann beim Öffnen des Tunnels sowie die neue Hinweisbeschilderung.


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LANDKREIS KASSEL
Pressesprecher
Harald Kühlborn
Wilhelmshöher Allee 19 - 21
34117 Kassel
Tel.: 0561/1003-1506
Fax: 0561/1003-1530
Handy: 0173/4663794
E-Mail: pressestelle@landkreiskassel.de
http://www.landkreiskassel.de

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