Kreis Unna - Presse und Kommunikation


Bei Kallmann-Ausstellung auf Opherdicke


[Alle Meldungen]
[Medienarchiv]
[Pressemeldungen abonnieren]
[Pressemeldungen durchsuchen]
[Druckansicht]



06. November 2015

Bei Kallmann-Ausstellung auf Opherdicke

Lesung aus Autobiographie des Künstlers

Kreis Unna. (PK) Noch bis zum 22. November zeigt der Kreis Unna auf Haus Opherdicke eine Auswahl von rund 90 Arbeiten des Malers, Zeichners und Grafikers Hans Jürgen Kallmann. Am Sonntag, 15. November gibt es noch einen besonderen Bonbon: eine Lesung aus der Autobiographie des Künstlers

 

In dem 1980 in München veröffentlichten Buch „Der verwundbare Stier. Die Kunst – mein Leben“ schildert Hans Jürgen Kallmann auf eindrucksvolle Weise seine Begegnungen mit den Persönlichkeiten, die er porträtierte. Zudem schreibt er über sein Leben, seinen Blick auf den Menschen, die Landschaft und das Tier.

 

Kallmanns Witwe, Dr. Gerda Haddenhorst-Kallmann, wird am 15. November um 11.30 Uhr ausgewählte Passagen aus der Autobiographie vorlesen. Ein anschließender Rundgang durch die Ausstellung mit Erläuterungen der Witwe und von dem Leiter des Kallmann-Museums in Ismaning, Rasmus Kleine, runden das Angebot ab. Der Eintritt in die Ausstellung kostet vier Euro (ermäßigt drei Euro), der Besuch der Lesung selbst ist kostenfrei.

 

Aufgewachsen in Halle an der Saale, lebte der Autodidakt Hans Jürgen Kallmann (1908-1991) in den Jahren 1930-1944 im Zentrum der Kunst  - in Berlin. Bereits 1937 wurde er als „entarteter Künstler“ diffamiert und mit einem Ausstellungsverbot belegt. 1939 wurden seine Bilder  konfisziert und bei der Gemäldeverbrennung im Hof der Berliner Feuerwache vernichtet.

 

Nach schweren Zeiten im Heimatland folgte Hans Jürgen Kallmann 1949 dem Ruf an die Kunstakademie in Caracas/Venezuela, wo er als Professor Akt- und Porträtmalerei unterrichtete. Drei Jahre später kehrte er nach Deutschland zurück. Als freischaffender Künstler lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod in Pullach bei München.

 

Neben sensiblen Porträts gehören auch eindrucksvolle Tierbilder sowie die starke Urgewalt der Landschaft zu den thematischen Schwerpunkten Hans Jürgen Kallmanns. Stilistisch geprägt vom Impressionismus, vor allem durch Max Slevogt und Max Liebermann, sowie durch die großen Künstler des Expressionismus, entwickelte Kallmann seine individuelle Handschrift, die sich in einer expressiven, figürlichen Malerei ausdrückt.

 

Ab den 1950er Jahren erlangte Kallmann vor allem als Porträtmaler Aufmerksamkeit, der weitaus mehr reflektierte als nur die Physiognomie seines Modells. Kallmanns psychologisch einfühlsame Darstellung namhafter Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Politik reicht von Bertolt Brecht, Käthe Kollwitz und Louis Armstrong bis zu Papst Johannes XXIII., Theodor Heuss, Konrad Adenauer und vielen mehr.

 

Dabei hat der Maler keine „geschönten“ Porträts erstellt. „Er hat immer versucht, den Menschen so zu zeigen, wie er ihn im Ganzen sah“, so Dr. Gerda Haddenhorst-Kallmann. „Die Sitzungen waren daher auch keine Herausforderungen für das Modell. Heuss konnte rauchen, Franz-Josef Strauss hat geschrieben. Mein Mann hat beobachtet, sich unterhalten und skizziert“, erklärt die Witwe des Malers.  

 

Bildzeile 1: Hans Jürgen Kallmann, Pferdeherde, 1939. Foto: Kreis Unna

Bildzeile 2: Hans Jürgen Kallmann, Kreolisches Mädchen, 1948. Foto: Kreis Unna

Bildzeile 3: Hans Jürgen Kallmann, Konrad Adenauer, 1963. Foto Kreis Unna




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Constanze Rauert, Fon 02303 27-1013, E-Mail constanze.rauert@kreis-unna.de
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Hans Jürgen Kallmann - Kreolisches Mädchen


Hans Jürgen Kallmann - Kreolisches Mädchen



Hans Jürgen Kallmann - Pferdeherde


Hans Jürgen Kallmann - Pferdeherde



Hans Jürgen Kallmann - Konrad Adenauer


Hans Jürgen Kallmann - Konrad Adenauer


[Zurück]

Kreis Unna | Presse und Kommunikation | Friedrich-Ebert-Straße 17 | 59425 Unna | Tel. 02303 27-1213 | Fax: 02303 27-1699 | E-Mail: pk@kreis-unna.de