Ein Rudel junger Hunde macht seit vier Monaten den Germania Campus in Münster unsicher. Die Bande hört auf die erlesenen Namen Emma, Molly, Tussi, Fiene und Fussel, kennt sich bestens aus mit Hopfen, Hefe, Malz und lässt sich ziemlich Zeit mit der nötigen Reife. Und so muss das auch sein, schließlich sind dies die besten Voraussetzungen für das „Dackel“. Dieses Bier wird in der gleichnamigen Brauerei hergestellt und begibt sich dort in fünf Gär- und Lagertanks, die eben dieselben Namen tragen, wie die fünf Dackel der Familie Deilmann. Herrchen sowohl von Emma als auch der gesamten Brauerei Dackel ist David Deilmann (40), der am ehemaligen Standort der altehrwürdigen Germania-Brauerei etwas ganz Neues, Frisches geschaffen hat.

Ein bisschen verrückt klingt die ganze Geschichte ja schon, zumal Deilmann das Bier-Brauen vor einigen Jahren in der heimischen Garage begann. Der Gastronom und Hotelier entwickelte so viel Spaß am Hobby, dass er mit seinem Cousin Sebastian Holtmann die Idee verfolgte, das Areal der Germania-Brauerei - in deren Gemäuern Deilmann das Factory Hotel betreibt – wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen. Und so entstand die neue Brauerei. Unvermeidlich natürlich die Frage: Warum bitte schön „Das Dackel“?

„Unsere ganze Familie, über die Großeltern, Onkel und Tanten, hat irgendwie immer schon Dackel gehabt“, sagt David Deilmann. Und dann ist da ja noch das ehrende Denkmal, das der Brauerei-Besitzer seinen kurzbeinigen Weggefährten setzen möchte. Der Dackel war in alten Zeiten in den Gängen zwischen den Gärtanks unterwegs und schützte die Mitarbeiter ähnlich heldenhaft wie der Kanarienvogel die Bergleute. Es kam damals in den Gärkellern nämlich vor, dass Menschen durch das geruchlose Kohlenstoffdioxid, welches beim Gärvorgang freigesetzt wurde, erstickten. Dieses Gas sammelt sich zuerst am Boden – wurde also der arme Kurzbeiner besinnungslos, rettete er somit dem Brauer das Leben.
„An der Leine zurück an die Luft gezogen, kamen die Tiere dann wieder zu sich. Meistens jedenfalls, so heißt es“, erzählt David Deilmann. „Wir für unseren Teil sind froh, unser Dackel ganz ohne Dackel produzieren zu können und tragen den mutigen Vorfahren unseres Bieres umso lieber am Etikett.“

Was sich hinter diesem Etikett alles verbirgt, kann in der als Show-Brauerei konzipierten Manufaktur genau beobachtet werden. Große Glasfronten eröffnen den Blick auf das Sudwerk und die fünf Gärtanks der Produktionsstätte, wo das mit dem Münsterland-Siegel ausgezeichnete Bier nach eigens entwickelter Rezeptur ober- und untergärig gebraut wird.
Die jungen Hunde haben also am Germania-Campus ihr perfektes Revier gefunden. Und Emma wird dort mit seinem Herrchen wohl noch viele Runden drehen. Weit weg von Gärtanks, versteht sich, und erst, wenn das Feierabend-Dackel getrunken ist.

Info:
Blick hinter die Kulissen und Brauerei-Verkauf am Sa., 24. März, 15-18 Uhr, Dorpatweg 10, Münster.
www.dasdackel.de

Das Münsterland-Siegel
Made in Münsterland: Dafür bürgt das Münsterland-Siegel auf den Lebensmitteln und in den Speisekarten seiner Mitgliedsbetriebe und -unternehmen. Es kennzeichnet für die Verbraucher die Produkte, die nachweislich im Münsterland gewachsen und geerntet, erzeugt oder veredelt worden sind, ebenso wie Gerichte in Restaurants, deren Hauptbestandteile zu 80 Prozent aus dem Münsterland stammen. 60 Lebensmittelhersteller und Gastronomiebetriebe gehören dazu. Das Angebot reicht von Obst und Gemüse über Eier, Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren sowie Getränken bis zu regionalen Speisen in den Restaurants.

Im Blog „Paula Pumpernickel“ stellt das Münsterland-Siegel die Menschen vor, die diese Produkte herstellen, und blickt hinter die Kulissen der Unternehmen.

Das Münsterland-Siegel wird unterstützt von den Sparkassen im Münsterland.
www.muensterland-qualitaet.de
www.paulapumpernickel.com

Münsterland-Siegel Dackel

David Deilmann (r.) und Sebastian Holtmann in ihrer Brauerei am Germania Campus. Foto: Brauerei Dackel

Münsterland-Siegel Dackel Flaschen

Einen Blick hinter die Kulissen bietet die Brauerei am 24. März. Foto: Brauerei Dackel

Münsterland-Siegel Dackel Läuterbottich

Im Zwei-Geräte-Sudhaus werden fünf Hektoliter Bier pro Sud gebraut. Foto: Brauerei Dackel