Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 18. Oktober 2007

„Wer draußen pinkelt hat einen KLEINEN…

…Nachteil. Einen feuchten Händedruck“ / Stadt, Wirte und Polizei gehen auf der Kirmes verstärkt gegen öffentliches Urinieren vor

Bocholt (pd).

Bilder wie jenes, das Ernst August Prinz von Hannover einst zu einem der bekanntesten EXPO 2000-Besucher werden ließ, soll es in Bocholt bei der anstehenden Kirmes nicht geben, wenn es nach Stadtverwaltung und Polizei geht. Öffentliches Urinieren an der Ecke oder hinterm Busch, im Amtsdeutsch „Wildes Urinieren“, ist tabu auf der Großveranstaltung am Wochenende, bei der bis zu einer halben Million Besucher erwartet werden.

Das Aktionsbündnis Stadt-Wirte-Polizei startete rechtzeitig vor Kirmesbeginn eine Plakataktion, um auf das grundsätzliche Verbot und die Ahndung von Verstößen aufmerksam zu machen.

 

„Wer draußen pinkelt, hat einen KLEINEN… …Nachteil. Einen feuchten Händedruck“, heißt es auf einem großformatigen Plakat, das 100-fach gedruckt in Gaststätten und an Kirmeswagen aufgehängt wird. „Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit sind Qualitätsmerkmale, für die wir in Bocholt gemeinsam eintreten. Öffentliches Urinieren ist ein Ärgernis für Passanten und Anwohner“, so Bürgermeister Peter Nebelo. Zusammen mit „Rollis“-Wirt Rolf Neuß, Ordnungsamtsleiter Johannes Kolks und Polizeichef Jochen Büßink stellte er die Aktion vor. Im „Rollis“ wurde sogleich das erste Plakat aufgehängt. Nebelo wies darauf hin, dass es während der Kirmes genug Toilettenwagen und öffentliche Toiletten gebe, um die Notdurft zu verrichten. Rollis-Wirt Neuß ergänzte, dass die Toiletten in den Gaststätten und Kneipen ebenfalls genutzt werden könnten. Die WC´s seien zwar grundsätzlich für die zahlende Kundschaft da, in Not(durft)-Fällen aber werde auch für flüchtige Besucher ein Auge zugedrückt.

 

Wer draußen erwischt wird, zahlt mindestens 35 Euro Bußgeld, so Ordnungsamtschef Kolks. Der Betrag kann je nach Schwere hochgesetzt werden, in extremen Fällen bis zu 1.000 Euro. Der bislang härteste „Pinkel-Fall“ in Bocholt schlug mit 200 Euro Bußgeld zu Buche. Ziel war ein grün-weißes Auto, besetzt mit zwei Polizisten. Die Aktion geht übrigens über die Kirmestage hinaus. Laut Kolks werden Stadtwacht und Polizei künftig ein verschärftes Auge auf „Eckenpinkler“ haben.

 

In diesem Jahr wurden bislang 59 Fälle von Polizei und Stadtwacht zur Anzeige gebracht, dabei wurden 57 Männer und zwei Frauen erwischt. In 2006 waren es insgesamt 76, in 2005 46 Verfahren. „Ich musste doch sooo dringend“, sind Sätze, die die Stadtwacht am Wochenende häufig höre – die aber als Ausrede nicht zögen, so Kolks.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Johannes Kolks, Ordnungsamt Bocholt, 02871/953-352


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"Rollis"-Wirt Rolf Neuß (links) und Bürgermeister Peter Nebelo hängen gemeinsam das erste Plakat gegen öffentliches Urinieren auf.