„Vielen Deutschen ist die Leidensgeschichte der Deutschen aus Russland nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend unbekannt“, sagten Rudolf Heinemann und Uli Hess übereinstimmend. Die reich bebilderte Ausstellung dokumentiert die wechselvolle Geschichte seit der Auswanderung deutscher Siedler nach Osten zu den Zeiten von Zarin Katharina der Großen.
Nach der Statistik des Bundesinnenministeriums haben seit 1950 mehr als 2,5 Millionen Russlanddeutsche als Aussiedler bzw. Spätaussiedler in der Bundesrepublik Deutschland Aufnahme gefunden, viele auch im Hochsauerlandkreis. „Die meisten Aussiedler sind verlässliche Arbeitskräfte und ein Gewinn für unser Land und unseren Kreis“, sagte Rudolf Heinemann. Russlanddeutsche seien heute überwiegend junge Familien mit Kindern, was gerade im Zeitalter des demografischen Wandels wichtig sei.
Dass es teilweise, vor allem bei einigen jungen männlichen Aussiedlern, Integrationsprobleme gibt, verschwieg der stellvertretende Landrat nicht. „Die Integration stellt uns alle vor große Herausforderungen“, sagte Heinemann und verwies auf das Integrationskonzept, das der Kreisausschuss im Frühjahr einstimmig verabschiedet hat. „Auch im Hochsauerlandkreis benötigen wir möglichst viel Zusammengehörigkeit“, sagte der stellvertretende Landrat weiter und meinte: „Alle Menschen, die hier leben, sollen sich in unserem Kreis heimisch fühlen!“
De Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. hat die Ausstellung sorgfältig zusammengestellt; gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium des Innern. Die pädagogische Betreuung durch die beiden Projektleiter Jakob Fischer und Josef Schleicher macht Diskussionsrunden, Filmvorführungen und Schulprojekttage möglich. Einige Städte begleiten die Wanderausstellung mit einem Rahmenprogramm, das von Eröffnungsveranstaltungen über Kabarettabende bis zu einem Spätaussiedlertag reicht. Das Integrationsbüro des Hochsauerlandkreises unterstützt und koordiniert die Veranstaltung. In Meschede ist die Ausstellung noch bis zum 22. August im Kreishaus und vom 25. bis 29. August in der Konrad-Adenauer-Schule in Freienohl zu sehen. Die (identische) zweite Ausstellung wird am 23. August um 17 Uhr in der Aula des Briloner Schulzentrums eröffnet. Nähere Informationen zur Ausstellung, zum Terminplan und zum Rahmenprogramm enthält das Programmheft, das auf der Website www.hochsauerlandkreis.de als Download verfügbar ist.
Pressekontakt: Hochsauerlandkreis, j.uhl