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Ging auf eine Kuhhaut: Gummersbachs Ersterwähnung

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08. Dezember 2009
Ging auf eine Kuhhaut: Gummersbachs Ersterwähnung
Gummersbach.

Von Siegfried Frank.

Gummersbach, Dienstagmorgen, 10 Uhr: Die Historiker Gerhard Pomykaj und Jürgen Woelke brechen zu einer nicht ganz alltäglichen Reise auf.
Ihr Ziel: Das Historische Archiv des Erzbistums Köln in der Gereonstraße.
Ihr Auftrag: Die Urkunde des Kölner Erzbischofs aus dem Jahr 1109, in der Gummersbach erstmals erwähnt wird, soll leihweise in die Kreisstadt gebracht werden und dort im Rahmen der Ausstellung "Kostbarkeiten Gummersbacher Geschichte" ausgestellt werden.

Nach einer freundlichen Begrüßung durch Dr. Joachim Oepen beginnt der Abstieg in die Lagerräume des Archivs. Der erste Eindruck ist ernüchternd: Keine verstaubten Kellergewölbe, stattdessen neon-beleuchtete Gänge, durch die es vorbei an unzähligen Türen zum Raum "Urkunden" geht. Und dann umweht die Historiker doch noch der Hauch der Geschichte: Hier im "Urkundenschrank 3" hängt die Mappe "A I 15". Sie enthält die Urkunde, in der Erzbischof Friedrich I. verfügte, die ihm zustehende Kathedralsteuer auf ein Viertel der ursprünglichen Summe herabzusetzen, und zwar für die „ecclesia que est in villa Gumeresbracht“ (die Kirche, welche im Dorf Gummeresbracht ist).

Für einen Moment kehrt fast andachtsvolle Stille ein, als die Gummersbacher Historiker das kostbare Stück begutachten. "Ein so altes Dokument hält man nicht alle Tage in Händen", sagt Gerhard Pomykaj. Bei ihm selbst liegt das zwölf Jahre zurück, damals war die Urkunde schon einmal für einige Tage zu Austellungszwecken in Gummersbach.

Dr. Oepen erläutert die Besonderheiten mittelalterlicher Dokumente, so z. B., dass sie oft aus Pergament vom Rind verfasst wurden und Jürgen Woelke stellt schmunzelnd fest: "Die letzten Sätze musste der Schreiber kleiner schreiben, damit der Erlass des Erzbischofs noch auf die Kuhhaut ging."

Nun wird die Urkunde sorgfältig verpackt und versehen mit guten Ratschlägen für die Lagerung und Ausstellung machen sich Pomykaj und Woelke mit der wertvollen Fracht auf den Weg zurück nach Gummersbach. Dort wird das Dokument von morgen an noch bis zum Ende des Jahres in der Hauptstelle der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und hoffentlich viele Besucher anlocken.

Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 9. Dezember 2009, 18.30 Uhr, durch Bürgermeister Frank Helmenstein




Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Urkunde 1

Präsentieren die Urkunde von 1109: Gerhard Pomykaj, Dr. Joachim Oepen, Jürgen Woelke. © Stadt Gummersbach | Foto: Siegfried Frank
Urkunde 1



Urkunde 2

Ging auf eine Kuhhaut: Der Erlass des Kölner Erzbischofs, in dem Gummersbach erstmals erwähnt wird. © Stadt Gummersbach | Foto: Siegfried Frank
Urkunde 2



Urkunde 3

„[...] ecclesia que est in villa Gumeresbracht [...]“ (die Kirche, welche im Dorf Gummeresbracht ist) © Stadt Gummersbach | Foto: Siegfried Frank
Urkunde 3


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