„Mit dem Wechsel von Ute Scholle endete 1996 auch für den Kreis eine Ära. Die bis dahin vorhandene Doppelspitze aus ehrenamtlichem Landrat und Oberkreisdirektor wurde durch einen hauptamtlichen Landrat ersetzt. Als erster hatte seinerzeit Volker Stein diese Doppelfunktion übernommen“, blickt Brux in das politische Geschichtsbuch des Ennepe-Ruhr-Kreises. „Und“, so der Landrat mit Blick auf Vertreter aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis in der Landeshauptstadt, „1996 komplettierte Ute Scholle ein Trio mit herausragenden Aufgaben in Düsseldorf. Schließlich war Ulrich Schmidt damals Landtagspräsident und Rüdiger Frohn Chef der Staatskanzlei.“
Im Rahmen der Feierstunde in der Villa Horion in Düsseldorf und im Beisein von rund einhundert Gästen bescheinigte Landtagspräsident Uhlenberg Scholle, dass der Landesrechnungshof unter ihrer Leitung mit größter Sorgfalt und viel Fingerspitzengefühl beratend tätig gewesen sei. Er würdigte Scholle als kompetente, zuverlässige, aber auch beharrliche Gesprächspartnerin, die sich in ihrem Amt über die Fraktionsgrenzen hinweg große Wertschätzung erarbeitet habe.
Auch Ministerpräsidentin Kraft bedankte sich bei Scholle für die 16jährige Amtszeit: „Fünf Landesregierungen kontrolliert und beraten; das ist eine beachtliche, erstaunliche und bewundernswerte Leistung. Ute Scholle hat ohne Scheu vor Amt und Würden dem Rechnungshof Stimme und Gewicht verliehen. Mit ihrer Kritik hat sich jede Regierung gleichermaßen auseinandersetzen müssen. Diese Kritik ist teilweise für die Betroffenen auch schmerzhaft gewesen, aber sie war stets fair". Kraft lobte Scholle als überparteilich, unbeirrbar, unaufgeregt, kompetent und gewissenhaft.