(pen) Zwei Mitarbeiter des Ennepe-Ruhr-Kreises haben sich für das Pfingstwochenende eine sportliche Höchstleistung vorgenommen. Markus Flick, Mitarbeiter im Fachbereich Soziales und Gesundheit, und Frank Schacht, Chef der Rettungsleitstelle des Ennepe-Ruhr-Kreises, nehmen an der TorTour de Ruhr teil. Der Lauf folgt dem Ruhrtalradweg von Winterberg nach Duisburg. Zwischen dem Start an der Ruhrquelle im Sauerland und dem Ziel an der Mündung der Ruhr in den Rhein bei Duisburg liegen für die beiden Ausdauersportler 230 Kilometer oder - anders ausgedrückt - die Distanz von mehr als fünf Marathonläufen. Gelaufen wird nonstop, also ohne Pause.
Flick geht als Titelverteidiger ins Rennen. Bei der letzten Auflage 2010 erreichte er die Skulptur „Rheinorange“, also die Landmarke, die das Einmünden der Ruhr in den Rhein markiert, als erster Teilnehmer. Laufzeit 27:48,10 Stunden. Auch wenn sich der Ennepetaler 2012 nicht zum engeren Kreis der Favoriten zählt, hat er sich doch einen Platz unter den ersten fünf zum Ziel gesetzt. „Allerdings“, so gibt der 43-jährige zu bedenken, „kann auf 230 Kilometern trotz bester Vorbereitung immer jede Menge passieren. Und die angekündigten Temperaturen sind ja für Ausdauersportler nicht ganz optimal.“
Der in Hattingen wohnende Schacht stellt sich der sportlichen Herausforderung auch, um brandverletzten Kindern zu helfen. „Jeden Kilometer der Strecke habe ich an Sponsoren ´verkauft´. Wenn ich durchhalte, kann ich der Initiative Paulinchen e.V. 1.200 Euro überweisen“, berichtet er. Wie Flick ist auch Schacht ein Ausdauerwettbewerbswiederholungstäter. Eines seiner größten Erlebnisse in den letzten Jahren war für den 45-jährigen 2010 das Überqueren der Ziellinie beim Namib Desert Challenge. „Der Lauf hat fünf Tagesetappen und führt 210 Kilometer mitten durch die Namibische Wüste“, berichtet Schacht.
Egal, ob die TorTour an der Ruhr, der Lauf durch heißen Wüstensand oder der Kampf gegen jeden einzelnen von 10.000 Höhenmetern beim Berglauf am Montblanc, Flick und Schacht wissen genau, warum sie die Laufschuhe für Strecken schnüren, wo andere das Auto nehmen: „Es ist das Gefühl, wenn du den letzten Kilometer läufst und dir wünscht, dass er nie zu Ende geht. Das ist der Augenblick, für den sich das alles lohnt.“
In diesem Jahr erlebt die TorTour de Ruhr nach 2007, 2008 und 2010 ihre vierte Auflage. Organisator Jens Vieler hat rund 100 Startplätze für diesen besonderen Einladungslauf vergeben. Sie wollen über verschiedene Distanzen den Fluss laufend erleben. Es geht sowohl über die volle Distanz von 230 Kilometern als auch über die Unterdistanzen 161 km (100 Meilen) und 100 km. „Definitiv kein Kindergeburtstag!“, so das Veranstaltungsmotto.
Der längste Nonstoplauf Deutschlands wird mit seiner Kulisse entlang der Strecke wieder beeindrucken, schließlich liegen Burgen und Altstädte, beeindruckende Zeugnisse der Industriekultur und die Wiege des Ruhrbergbaus unmittelbar am Weg. „Ein Laufabenteuer mit einem wunderbaren Mix aus sportlicher Herausforderung, Natur und erlebter Ruhrgebietsgeschichte“, wirbt Vieler.
Die 230-Kilometer-Läufer starten am Pfingstsamstag um 8 Uhr am Ruhr-Quellstein. Bis zu 40 Stunden werden die Athleten für die Gesamtstrecke benötigen. Ein Höhepunkt für Flick und Schacht werden dabei mit Sicherheit die gut 40 Kilometer sein, die von Herdecke über Wetter und Witten nach Hattingen und damit durch den Ennepe-Ruhr-Kreis führen. Flick will die Kreisgrenze bei Laufkilometer 130 gegen 22 Uhr am Pfingstsamstag erreichen, Schacht lässt es langsamer angehen und plant seinem Kollegen in den frühen Morgenstunden am Pfingstsontag zu folgen.