(pen) „Phantastisch, was hier für die Jugendlichen und für die Unternehmen auf die Beine gestellt wird. So etwas brauchen wir in Nordrhein-Westfalen.“ Bereits unmittelbar nach ihrem Eintreffen in Ennepetal zeigte sich Ministerpräsidentin Hannelore Kraft beeindruckt von der diesjährigen Ausbildungsmesse ennepe-ruhr. Und nicht nur das. Sie hatte den kurzen Weg vom Auto in die Ausstellungshalle bereits genutzt, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. „Alle, ausnahmslos alle Schüler, waren mit dem, was ihnen hier an beruflichen Perspektiven und Informationen geboten wird, mehr als zufrieden.“
Kraft war die prominenteste Besucherin unter einer Vielzahl von Prominenten und Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Landrat Dr. Arnim Brux konnte sie bei seiner Begrüßung gar nicht alle aufzählen. „Kreiskenner, die sich umschauen, erkennen viele bekannte Gesichter. Ihre Anwesenheit zeigt, dass auch sie diese Veranstaltung für gelungen und beispielhaft halten.“
Mit Norbert Dickel hatte ein Prominenter aufgrund anderer Termine kurzfristig absagen müssen. „Aber wir haben ja zwei Messebotschafter“, führte Brux mit Blick auf Olaf Thon aus. Schmunzelnd ergänzte er: „Die Auswahl unserer Botschafter unterstreicht das Motto der Messeorganisatoren. ´Geht nicht, gibt´s nicht´. Wie anders wäre es zu erklären, dass Fußballlegenden von Borussia Dortmund und Schalke 04 Seite an Seite für unsere Veranstaltung werben. ´Wo das geht, geht alles!´ möchte man dem beruflichen Nachwuchs zurufen.“
Den gut einstündigen Messerundgang mit ungezählten Zwischenstopps nutzten Kraft, Brux und Thon insbesondere, um mit den Hauptdarstellern, den Schülerinnen und Schülern, über deren Suche nach einem Ausbildungsplatz sowie über ihre Berufswünsche und Eindrücke der Messe zu sprechen. Mehr als einmal betonte die Ministerpräsidentin: „Wir müssen die Mädchen und Jungen so früh wie möglich an die Hand nehmen, ihnen bei Besuchen in den Betrieben klarmachen, wofür sie Mathematik und Deutsch, Rechtschreibung und Englisch lernen.“
Diesem Zweck dienen beispielsweise die so genannten Berufsfelderkundungstage für Schüler der Klassen 8. Sie ergänzen inzwischen auch im Ennepe-Ruhr-Kreis das bekannte mehrwöchige Praktikum in dieser Altersklasse. Trotz aller Vorbereitung und Information, kann natürlich immer was schief gehen. Dann gilt: Die Jugendlichen, bei denen die erste Berufswahl nicht passt, haben in jedem Fall eine zweite Chance verdient“, so Kraft. Engagiert warb sie für das Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss“.
Für Aufsehen bei allen Besuchern sorgte im Busdepot Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr das Engagement der Unternehmen. Wie bereits in den letzten Jahren hatten sie sich eine Menge einfallen lassen, um den Nachwuchs auf ihren Stand aufmerksam zu machen. Alle paar Meter mangelte es nicht nur nicht an Informationen rund um den jeweiligen Beruf, es wurde geairbrusht und gemauert, unter die Motorhaube geschaut und wiederbelebt. Ebenso bemerkenswert: Fast überall warteten auf die Auszubildenden von morgen die Auszubildenden von heute. „Diese Gesprächspartner auf Augenhöhe senken die Hemmschwelle sich über diesen oder jenen Betrieb, diese oder jene Ausbildung zu informieren ganz enorm“, beobachtete Brux.
„Von unserem Konzept haben mit der diesjährigen Messe bereits 42.000 Jugendliche profitiert. Es hat sich mit den Jahren bewährt, sorgt längst auch über die Kreisgrenzen hinaus für Aufsehen“, machte Organisatorin Dr. Gisela Tervooren deutlich. Ennepetal war in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal seit 2009 der Schauplatz einer der größten nicht kommerziellen Ausbildungsmessen in Deutschland. Rund 7.000 Jugendliche, die in Kürze eine Berufsentscheidung fällen müssen, trafen Vertreter aus mehr als 150 Unternehmen und 4 Hochschulen, konnten sich unter dem Motto „Für die Zukunft ausbilden“ über 200 Möglichkeiten informieren.
Schüler aller Schulformen und aus allen neun kreisangehörigen Städten wurden dank einer logistischen Meisterleistung der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr kostenfrei zur Messe gefahren. Dort angekommen hatten sie auf 4.000 Quadratmetern und an 120 Ständen die Qual der Wahl.
Stichwort Messeorganisatoren und Partner
„Für die Zukunft ausbilden“ wird von der Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr und der agentur Mark im Auftrag des Kreises und mit finanzieller Unterstützung der Agentur für Arbeit Hagen, organisiert. Zu den Unterstützern zählen unter anderen die VER und die AVU. Medienpartner ist die Westfalenpost.
Stichwort Zahl der Schüler/Liste der Schulen, deren Schüler die Messe besuchten
Breckerfeld 75 Schüler
Hauptschule
Ennepetal 710 Schüler
Reichenbach-Gymnasium, Städt. Realschule, Berufskolleg Ennepetal des Ennepe-Ruhr-Kreises, Städt. Gemeinschaftshauptschule Friedenshöhe, Albert-Schweitzer Schule - Förderschule Ennepetal
Gevelsberg 357 Schüler
Städt. Gymnasium, Städt. Realschule, Hauptschule, Hasencleverschule - Städt. Förderschule, Gevelsberg
Hattingen 715 Schüler
Gymnasium Holthausen, Gymnasium Waldstraße, Städt. Realschule Grünstraße, Berufskolleg Hattingen des Ennepe-Ruhr-Kreises
Herdecke 125 Schüler
Städt. Realschule Am Bleichstein, Gemeinschaftshauptschule Am Sonnenstein
Schwelm 185 Schüler
Dietrich-Bonhoeffer-Realschule, Gustav-Heinemann-Schule - Gemeinschaftshauptschule
Sprockhövel 230 Schüler
Wilhelm-Kraft-Gesamtschule des Ennepe-Ruhr-Kreises, Mathilde-Anneke-Schule
Gemeinschaftshauptschule
Wetter 220 Schüler
Geschwister-Scholl-Gymnasium, Städt. Realschule, Georg-Müller-Schule Private ev. Gesamtschule
Witten 1.053 Schüler
Adolf-Reichwein-Realschule, Helene-Lohmann-Realschule, Hardenstein-Gesamtschule, Holzkampgesamtschule, Berufskolleg Witten des Ennepe-Ruhr-Kreises, Overbergschule Witten - Städtische Gemeinschaftshauptschule, Freiligrathschule - Städt. Gemeinschaftshauptschule, Pestalozzischule