Ennepe-Ruhr-Kreis - Pressemeldungen


Anerkennung: Verdienstorden für Wittener Professor Dr. Wilfried Krätzig

[Alle Meldungen]
[Medienarchiv]
[Pressemeldungen abonnieren]
[Pressemeldungen durchsuchen]
[Druckansicht]


[Zurück]

18. Februar 2016
Anerkennung: Verdienstorden für Wittener Professor Dr. Wilfried Krätzig

(pen) „Prof. Dr. Wilfried Krätzig hat sich als Wissenschaftler und Staatsbürger Verdienste erworben, die zum Wohl unseres Gemeinwesens wie auch zum Ansehen unseres Landes weltweit beigetragen haben. Als verdienten Lohn hat ihm Bundespräsident Joachim Gauck die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik Deutschland zu vergeben hat, zuerkannt.“ Mit diesen Worten überreichte Landrat Olaf Schade das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den Wittener.

 

Nach Geburt in Hamburg, Studium, Promotion und Habilitation in Hannover sowie einer Gastprofessur an der University of California in Berkeley wurde der heute 83-jährige 1970 auf den Lehrstuhl für Statik und Dynamik der Ruhr-Universität berufen. Für 28 Jahre und bis zur Emeritierung 1998 war Bochum für Prof. Krätzig, unterbrochen von weiteren Gastprofessuren in den USA, Italien und China, das berufliche Zuhause.

 

„Frühzeitig faszinierten Sie die Möglichkeiten, die Computer für ihre Arbeit mit sich brachten. Sie nutzten diese für numerisch orientierte Simulationsverfahren, für diese gelten Sie in Deutschland als Mitbegründer. Es waren die Probleme der Praxis, die Sie stets herausforderten. Dazu zählten beispielsweise die Wind- und Erdbebenbelastung bei Kühltürmen oder die Grenztragfähigkeit und Instabilität von Bauwerken“, skizzierte der Landrat wesentliche berufliche Verdienste. Der Ingenieur und Professor Krätzig habe sich stets den Blick für das Machbare bewahrt und es verstanden, die Brücke von den theoretischen Vorgaben zu den praktischen Anwendungen zu schlagen.

 

Auch als Geschäftsführender Direktor des Instituts für Konstruktiven Ingenieurbau an der Ruhr-Universität hat der Geehrte Spuren hinterlassen. „Es war Prof. Dr. Wilfried Krätzig, der die Idee des Gemeinschaftsinstituts, in dem die experimentellen und datentechnischen Einrichtungen von allen Lehrstühlen gemeinsam benutzt werden, umsetzte. Er war maßgeblich an der Gestaltung der Versuchshalle Konstruktionsteilprüfung beteiligt und setzte sich für die Einrichtung eines Grenzschichtwindkanals am Institut ein“, berichtete der Landrat. Auch um die technisch-wissenschaftliche Ausbildung und Forschung sowie die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Bauingenieurwesens hat sich Professor Krätzig außerordentlich verdient gemacht.

 

Seine vielfältigen Aktivitäten haben entscheidend dazu beigetragen, dass sich eine leistungsfähige und international renommierte Fakultät für Bauingenieurwesen entwickeln konnte. „Diese Fakultät ist dank Ihres Einsatzes nicht nur ein Aushängeschild der Ruhr-Universität Bochum, sondern der gesamten Hochschullandschaft der Region“, hob Schade hervor.

 

Bemerkenswert auch das Engagement außerhalb der Ruhr-Universität. Beispielhaft nannte der Landrat in seiner Laudatio die jahrelange Mitarbeit im Anerkennungsausschuss für Prüfingenieure für Baustatik im nordrheinwestfälischen Bauministerium und im Prüfungsausschuss der Ingenieurkammer, die Funktion in Beirat und Vorstand der VDI Gesellschaft Bautechnik sowie die Aufgaben als Vorsitzender des Deutschen Fakultätentages für Bauingenieur- und Vermessungswesen, als Sprecher aller Baustatik Lehrstühle an deutschsprachigen Universitäten und als Vorsitzender des Fachausschusses Bauingenieurwesen bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

 

„Alle Verbände und Organisatoren bescheinigen Prof. Dr. Wilfried Krätzig ganz außerordentliches ehrenamtliches Engagement. Trotz der damit verbundenen zeitlichen Belastung fand er auch noch die Zeit, um regelmäßig wissenschaftlich zu publizieren. Die von ihm national und international veröffentlichten Beiträge gehen in die Hunderte“, so Schade anerkennend.

 

Kein Unbekannter ist der Wittener auch an den Universitäten in Dresden und Weimar. Beide verliehen ihm für seinen Einsatz Ehrendoktortitel. Diese reichen sich ein in eine Vielzahl von Auszeichnungen, die als Beleg für einen hervorragenden nationalen und internationalen Ruf gelten können. Dafür stehen beispielsweise die Carl-Friedrich-Gauss-Medaille der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, der Max-Planck-Forschungspreis der Bundesregierung und das Ehrenzeichen des VDI sowie der Special Award der European Association for Structural Dynamics und die Ehrenmitgliedschaften der International Association for Shell and Spacial Structures in Madrid.

 

Stichwort Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

 

Der Verdienstorden ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Er wird an Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für Verdienste aus dem sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich verliehen. Seit seiner Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss 1951 wurden etwa 254.000 Menschen auf diese Weise für ihre Leistungen gewürdigt. Jeder kann die Verleihung des Verdienstordens an einen anderen anregen. Das Schreiben ist formlos an die Staatskanzlei des Bundeslandes zu richten, in dem der Vorgeschlagene wohnt. Die Anregung sollte neben Namen und Anschrift des möglichen Ordensempfängers auch Art und Umfang der Verdienste darstellen und Personen oder Organisationen nennen, die zu dem Vorschlag Stellung nehmen können. Übrigens: Wer seine eigene Auszeichnung anregt, kann nicht mit einer Verleihung des Verdienstordens rechnen.




Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Verdienstorden für Prof. Dr. Wilfried Krätzig

Karin und Prof. Dr. Wilfried Krätzig zusammen mit Landrat Olaf Schade bei der Ordensübergabe im Schwelmer Kreishaus/Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
Verdienstorden für Prof. Dr. Wilfried Krätzig


[Zurück]

Ennepe-Ruhr-Kreis, Pressestelle, Pressesprecher Ingo Niemann (V.i.S.d.P.), Hauptstr. 92, 58332 Schwelm
Telefon: 02336/93 2062, Fax: 02336/93 12062
Mail: pressestelle@en-kreis.de, Internet: www.en-kreis.de