Meldungsdatum: 18.03.2020

Corona-Tests: Appell des Kreises Viersen und der Kassenärztlichen Vereinigung

Gesundheitsdezernentin Katarina Esser: „Nur echte Verdachtsfälle können getestet werden“

Der Kreis Viersen und die Kassenärztliche Vereinigung appellieren an die niedergelassenen Ärzte und an die Bürger, verantwortlich mit den Kapazitäten des neuen mobilen Corona-Untersuchungszentrums (CUZ) umzugehen.

„Am ersten Tag beim Einsatz in Kempen hat sich gezeigt, dass viele Überweisungen ausgestellt wurden, ohne einen konkreten Verdachtsfall begründen zu können“, sagt der Kempener Hausarzt Dr. Arndt Berson, der an der Einrichtung des CUZ beteiligt war und am gestrigen Dienstag, 17. März, selbst Abstriche durchgeführt hat. „Dies müssen wir dringend verbessern und uns viel strenger an die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts halten.“ Andernfalls würden die Ressourcen in den Laboratorien, die die Tests auswerten, nicht für die wirklich nötigen Fälle ausreichen.

Über 400 Menschen waren am Dienstag zum CUZ gekommen. Zahlreiche Patientinnen und Patienten hätten sich am CUZ testen lassen, obwohl sie lediglich minimale Symptome ohne Fieber gezeigt hätten, oft hätten sie auch keinen Kontakt mit Infizierten gehabt oder sich vorher in Risikogebieten aufgehalten, so Dr. Arndt Berson weiter. Außerdem hätten Arbeitgeber symptomlose Mitarbeiter zum CUZ geschickt, sogar, wenn diese bereits einmal negativ getestet worden waren. Dr. Arndt Berson: „Das geht nicht!“

Katarina Esser, Gesundheitsdezernentin des Kreises und Leiterin des Krisenstabes, fordert die Bevölkerung dazu auf, achtsam mit den Ressourcen umzugehen: „Die Kapazitäten des CUZ werden dringend für echte Verdachtsfälle gebraucht. Die Gesellschaft muss sich jetzt solidarisch verhalten, damit wir die Krise gemeinsam bewältigen können. Nur wer wirklich getestet werden muss, kann getestet werden.“

 

 

Pressekontakt: Anja Kühne