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Erster Trend bei Evaluation von Rucksack Schule


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24. Februar 2017

Erster Trend bei Evaluation von Rucksack Schule

Wer mitmacht, hat mehr Chancen

Kreis Unna. Wer zwei Sprachen gut spricht, ist klar im Vorteil. Doch manche Kinder mit Migrationshintergrund brauchen Starthilfe – und die organisiert das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna (KI) über die Programme Rucksack Kita bzw. Schule. Eine Evaluation misst den Erfolg der Sprachbildung. Erstes Ergebnis: Die Förderung greift.

 

Über das Rucksackprogramm werden insbesondere türkischstämmige Kinder in der Zweitsprache Deutsch gefördert und die Eltern bei der muttersprachlichen Bildung ihrer Kinder unterstützt. Dass der Plan aufgeht, zeichnet sich nach der Auswertung von zwei Testreihen durch Dr. Drorit Lengyel ab. Die Wissenschaftlerin der Universität Hamburg evaluiert seit 2015 im Kreis das Programm Rucksack Schule.

 

„Wer schon bei Rucksack Kita dabei war, hat beim Wechsel in die Schule weniger Probleme wegen seiner sozialen Herkunft. Wer ohne die Kita-Förderung erst in der Schule bei Rucksack einsteigt, startet schwächer, holt aber schnell auf und spricht dann ebenfalls die deutsche und die Muttersprache besser als Altersgenossen ohne Rucksack-Erfahrung.“ So fasst die Wissenschaftlerin die Auswertung von bislang zwei Messzeitpunkten in der ersten bzw. zweiten Klasse vor.

 

Sicher in beiden Sprachen - ob sich dieser Trend bei den Testkindern fortsetzt, wird sich bei weiteren Messrunden herausstellen. Die nächste findet Anfang März statt. Eine Überprüfung der Sprachkompetenzen in der vierten Klasse hat die Freudenberg Stiftung (Weinheim) als Förderin der Evaluation in Aussicht gestellt.

 

Bei Rucksack Schule geht es aber nicht nur um Sprachbildung, um einen großen Wortschatz. Die Kinder lernen auch, wie die deutsche oder ihre Muttersprache funktioniert. Und zwar nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause mit den Eltern durch Vorlesen, Geschichten erzählen oder Berichten aus dem Schulalltag in der Muttersprache.

 

„Die Gewinner sind nicht nur die Kinder. Die Eltern vertiefen ihre Sprachkenntnisse ebenfalls. Sie bekommen mehr vom Schulleben ihrer Kinder mit, engagieren sich dann oft auch in der Schulgemeinschaft und stärken nebenbei die Eltern-Kind-Beziehung“, so Prof. Lengyel. PK | PKU

 

Bildzeile: Prof. Lengyel (3.v.l.) stellte im Kreishaus die Zwischenergebnisse der Evaluation Rucksack Schule vor. Foto: Constanze Rauert – Kreis Unna

 

 

 

Hintergrund:

Ausgewählt für die deutschlandweit mit Interesse verfolgte wissenschaftliche Untersuchung wurde der Kreis, weil „Rucksack“ Schule hier seit 2007 und damit bundesweit am längsten, vor allem aber am konsequentesten umgesetzt wird. „Wir leisten Pionierarbeit“, so Landrat Michael Makiolla mit Hinweis auf eine mehr als 25-jährige Integrationsarbeit.

 

Beteiligt an der Studie sind neben der Hamburger Universität, der landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LaKI) und KI Kreis Unna als Rucksackschulen die die Gerhart-Hauptmann-Schule (Bergkamen), die Hellwegschule (Bönen), die Wittekindschule und Viktoriaschule (Lünen) sowie die Friedrich-Kayser-Schule (Schwerte). Als Vergleichsschulen einbezogen wurden die Diesterwegschule Kamen, die Elisabethschule, Osterfeldschule, Overbergschule sowie die Schule am Heikenberg (alle Lünen).




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Constanze Rauert, Fon 02303 27-1013, E-Mail constanze.rauert@kreis-unna.de
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Zwischenergebnisse der Evaluation Rucksack Schule

Prof. Lengyel (3.v.l.) stellte im Kreishaus die Zwischenergebnisse der Evaluation Rucksack Schule vor. Foto: Constanze Rauert – Kreis Unna
Zwischenergebnisse der Evaluation Rucksack Schule


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