Meldungsdatum: 29.11.2022

Ernteerfolg des Monats November – die Mispel

Die Mispel ist der „Ernteerfolg des Monats“ November. Mit dieser Serie möchte die Stadt Kassel alle auf den Geschmack bringen und dazu animieren, bei den "Urbanen Waldgärten" mitzumachen. Jeden Monat stellt das Umwelt- und Gartenamt deshalb eine Pflanze vor, die bekannt oder weniger bekannt, gewöhnlich oder ungewöhnlich ist. Gemeinsam ist allen Pflanzen, dass sie entweder selbst oder ihre Früchte essbar sind.

Bei der Mispel handelt es sich um eine fast vergessene Rarität. Ihr botanische Name Mespilus germanica lässt vermuten, dass die Herkunft der Mispel in Deutschland liegt. Ursprünglich kommt sie aber aus dem Kaukasus, Kleinasien und Persien und wurde nur früh von den Römern mit nach Deutschland gebracht und hier kultiviert.

 

In der Vergangenheit erfreuten sich Mispeln großer Beliebtheit. Sie wurden auf Geheiß Karls des Großen auf all seinen Landgütern angebaut und auch Hildegard von Bingen berichtet von ihrer Heilkraft. Heute ist die echte Mispel eher unbekannt und wird häufig mit der Japanischen Wollmispel (Eriobotrya japonica) verwechselt, die man in manchen Läden für türkische Spezialitäten findet.

 

Rosengewächs mit großem Zierwert

Die Mispel gehört zur Familie der Rosengewächse und ist eng mit der Quitte und dem Weißdorn verwandt. Sie hat bis zu fünf Zentimeter große, weiß bis rosafarbene Blüten und bildet im Herbst die bronzefarbenen Früchte aus. Diese bleiben auch nach Laubabwurf am Strauch hängen und haben einen großen Zierwert. Die Mispel wächst eher als Großstrauch oder kompakter kleiner Baum und dabei eher breit als hoch. Sie ist sowohl ein Insekten-Nährgehölz als auch Nahrungsquelle für viele Vögel und kleinere Säugetiere. Damit ist sie eine tolle Ergänzung für jede Wildfruchthecke.

 

Ab Ende Oktober werden die Früchte der Mispel reif. Mit der Reife verändern sie ihre Farbe von Grün zu einem glänzendem Bronze-Braun. Die Früchte sind sehr hart und lassen sich, ähnlich wie Quitten, gut zu Marmelade und Gelee verarbeiten. Da auch sie einen sehr hohen Pektin-Gehalt haben, braucht es bei der Verarbeitung kaum Geliermittel. Wartet man mit der Ernte bis nach dem ersten Frost oder lässt sie an einem geeigneten Ort länger nachreifen, werden die Früchte innen weich und teigig. Die Säure und Gerbstoffe der Früchte werden durch den Frost abgebaut und die weiche süße Frucht kann besser roh gegessen werden.

 

Mispeln gelten als Kräftigungsmittel, da sie mit ihrer leichten Säure den Appetit anregen und durch ihren hohen Zuckergehalt auch nach geringen Mengen schon sättigen. Durch ihren hohen Anteil an Mineralstoffen und Pektin wirken Mispeln verdauungsfördernd, sind gut für die Darmflora und wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus.

 

Zubereitung

Mispeln können nach Frost geerntet oder nach längerem Nachreifen gut roh verzehrt werden. Die frischen Früchte können außerdem zu Marmelade, Mus, Gelee, Likör und auch Dörrobst verarbeitet werden. Auch als Zutat in Senf, Pralinen oder Krapfen sind sie nicht zu verachten und bereichern durch ihr feines Aroma.

 

Möchten Sie mehr über Mispeln erfahren? Möchten Sie demnächst Ihre eigenen Mispeln ernten? Haben Sie Lust, beim Projekt Urbane Waldgärten mitzumachen und mitzugärtnern? Haben Sie Ideen, Anregungen oder Fragen? Dann melden Sie sich gern unter kassel@urbane-waldgärten.de. Sie erreichen Frau Antonia Hille vom Team „Urbane Waldgärten“ auch unter antonia.hille@kassel.de oder Tel. 787-6737.

 

Weitere Informationen finden sie unter: https://urbane-waldgaerten.de/ und www.kassel.de/urbane-waldgaerten.

 

 

Pressekontakt: Michael Schwab