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Presseinformation

10. August 2017
Der Kreis Steinfurt berät: Wohnberatung hilft bei Umgestaltung der eigenen vier Wände im Pflegefall
Anpassung der Wohnung auch für Demenzkranke sinnvoll

Kreis Steinfurt. Pflege-, Schuldner- Schul- und Schwangerschaftskonfliktberatung: Der Kreis Steinfurt berät und unterstützt seine Bürgerinnen und Bürger in den unterschiedlichsten Lebenslagen. Ab sofort stellt der Kreis daher in loser Reihenfolge die verschiedenen Beratungsangebote der Kreisverwaltung und die Personen dahinter vor. Den Auftakt macht heute die Wohnberatung.

 

Susanne Niemöller ist seit 2004 für den Kreis Steinfurt tätig. Als sich die Kreisverwaltung 2014 dazu entschied, eine Wohnberatungsstelle einzurichten, war die Diplom-Pädagogin sofort daran interessiert, die Aufgaben dort zu übernehmen. Mittlerweile arbeitet sie bereits im vierten Jahr als Wohnberaterin.

 

Alter, Krankheiten, Unfälle oder Behinderungen: Das alles können Gründe dafür sein, dass der Alltag in den eigenen vier Wänden nicht mehr so rund läuft wie gewohnt. Ein Umzug kommt für einen Großteil der Pflegebedürftigen nicht in Frage, denn besonders im Alter fällt es vielen schwer, die vertraute Umgebung zu verlassen. Was bleibt, ist die Möglichkeit, die eigene Wohnung umzugestalten. Menschen mit einem solchen Vorhaben und deren Angehörige sind die Zielgruppe der kostenlosen Wohnberatung.

 

„Das Alter spielt dabei keine Rolle. Die Wohnberatung ist für alle da, die sich für barrierefreies Wohnen interessieren“, erklärt Niemöller, die auch jüngere Menschen ansprechen möchte. „Einerseits haben jüngere Generationen vielleicht selbst pflegebedürftige Eltern oder andere Angehörige, für die die Wohnberatung interessant ist. Andererseits ist es sinnvoll, sich selbst möglichst frühzeitig und präventiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.“ Auch junge Eltern von Kindern mit Behinderungen, die einen Neubau planen, gehören zur großen Zielgruppe Niemöllers. Der Großteil ihrer Beratung findet als Hausbesuch in den jeweiligen Wohnungen statt. Nur sehr selten bleibt es bei einem Telefonat oder einem Gespräch in der Beratungsstelle.

 

Die Bandbreite der Maßnahmen, die Niemöller abhängig von der Situation der hilfebedürftigen Person empfiehlt, könnte größer kaum sein: Von der Rampe vor der Haustüre über den zweiten Handlauf an der Treppe in die erste Etage, die barrierefreie Dusche und die neuen Schubladen in der Küche bis hin zur Erhöhung der Sitz- und Liegeflächen im Wohn- und Schlafzimmer - die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

 

Auch wenn größere Umbaumaßnahmen anstehen, ist Niemöller die richtige Ansprechpartnerin. „Ich spreche nicht nur Empfehlungen aus, sondern weiß auch, wie diese bautechnisch umgesetzt werden können“, so die Kreismitarbeiterin. Denn sie ist nicht nur Pädagogin, sondern auch Fachplanerin für barrierefreies und komfortables Wohnen, die bei Bedarf auch Entwürfe für ein neues Badzimmer anfertigt. Die Expertin betont aber auch, dass nicht immer ein großer Umbau notwendig ist: „Manchmal reichen kleine Maßnahmen aus – das kommt ganz auf die jeweilige Situation an.“

 

Zukünftig möchte Niemöller eine weitere Gruppe stärker ansprechen, die völlig andere Bedürfnisse hat: Demenzkranke. Auf den ersten Blick scheint es so, als sei die Wohnberatung vor allem ein Angebot für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Doch dem widerspricht die Pädagogin: „Ich wünsche mir ausdrücklich, dass sich in Zukunft mehr Menschen melden, die Angehörige mit Demenzerkrankung pflegen. Denn auch hier können kleine Maßnahmen den Alltag immens erleichtern.“

 

Dabei geht es vor allem darum, die Orientierung der Erkrankten zu fördern. Fotos, Uhren, Kalender und jahreszeitliche Dekoration können beispielsweise dabei unterstützen, den Demenzkranken das Gefühl für Raum und Zeit zurückzugeben. Piktogramme an Türen und Schränken helfen darüber hinaus, sich in der eigenen Wohnung besser zurechtzufinden. Aber auch dazu, wie Haustüre und Herd sinnvoll abgesichert werden können, berät Niemöller. „Wichtig ist es, den Menschen ihre Angsträume zu nehmen, also beispielsweise für mehr Beleuchtung zu sorgen oder stark spiegelnde Böden auszutauschen“, erläutert die Wohnexpertin.

 

Bei dieser Bandbreite an Möglichkeiten stellt sich natürlich sofort die Frage der Finanzierung. Auch hier greift Niemöller den Hilfebedürftigen unter die Arme und informiert über Angebote von Kranken- und Pflegekassen, der KfW-Bank sowie andere NRW-Förderprogramme. Sie hilft, diese Mittel zu beantragen und schreibt Stellungnahmen für die Kassen. Außerdem bietet Niemöller Vorträge bei Senioren- und Selbsthilfegruppen, an Volkshochschulen, Altenpflegeschulen und in Mehrgenerationenhäusern an und berät Wohnungsbaugesellschaften, Architekten und Vermieter zum Thema barrierefreies Wohnen.

 

Infokasten:

Die Wohnberatungsstelle des Kreises Steinfurt befindet sich im Kreishaus in Tecklenburg, Landrat-Schultz-Straße 1. Dort ist Susanne Niemöller telefonisch unter 05482 703563 oder per E-Mail an susanne.niemoeller@kreis-steinfurt.de zu erreichen. Sie berät in den Orten Hopsten, Hörstel, Ibbenbüren, Lengerich, Ladbergen, Lienen, Lotte, Mettingen, Recke, Saerbeck, Tecklenburg und Westerkappeln. In den übrigen Orten des Kreises Steinfurt ist der Caritasverband Rheine für die Wohnberatung zuständig. Ansprechpartnerin ist dort Elisabeth Nagelschmidt. Sie nimmt Anfragen telefonisch unter 05971 862348 oder per E-Mail an wohnberatung@caritas-rheine.de entgegen.




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Wohnberatung



Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de