Kreis Steinfurt. „Kinder brauchen Freiräume“ – so lautet das Motto des diesjährigen Weltkindertages. Sie brauchen Freiräume, um ihre Wünsche und Ideen einzubringen und damit ernst genommen zu werden. Nur so können Kinder und Jugendliche ihre persönlichen Potenziale entfalten.

Wichtigste Voraussetzung dafür: Alle Kinder müssen die Möglichkeit haben, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Doch was ist mit denjenigen, deren Eltern ein geringes oder gar kein eigenes Einkommen erzielen? „In diesen Fällen greift das Bildungs- und Teilhabepaket“, erläutert Tilman Fuchs, Sozialdezernent des Kreises Steinfurt. Es ermögliche Kindern aus einkommensschwachen Familien, Sport- und Musikangebote zu nutzen, von Nachhilfe zu profitieren oder Museen zu besuchen. „Mit dieser finanziellen Unterstützung möchte der Staat den betroffenen Kindern Perspektiven eröffnen und für mehr Chancengerechtigkeit sorgen“, führt Fuchs weiter aus. Es könne schließlich nicht sein, dass Kinder von Kultur, Sport und Freizeit, Mittagessen, Ausflügen und Klassenfahrten ausgeschlossen seien, nur, weil das Geld nicht reiche.

Im vergangenen Jahr haben im Kreis Steinfurt über 15.000 Kinder von dieser staatlichen Unterstützungsleistung profitiert. Drei Prozent mehr als im Vorjahr. „Insgesamt haben wir, das jobcenter Kreis Steinfurt, 4,6 Millionen Euro für sie verausgabt“, so Thomas Ostholthoff, Vorstandsvorsitzender des jobcenters Kreis Steinfurt. Besonders hoch war die Nachfrage nach Unterstützung bei der Mittagsverpflegung. 8.298 Kinder nahmen dieses Angebot wahr. Neun Prozent mehr als in 2016. Die größte Steigerung verzeichnet das Jobcenter im Bereich Lernförderung. Hier stieg die Zahl der Kinder, die von dieser Leistung profitiert haben, um ein Fünftel auf 1.902. „Die Zahlen zeigen uns, das Bildungs- und Teilhabepaket kommt an. Immer mehr Familien und Kinder nutzen die darin enthaltenen Förderangebote“, sagt Ostholthoff.

Natürlich wäre es wünschenswert, wenn kein Kind auf diese Leistungen angewiesen wäre, betont Ostholthoff, aber die Realität sehe leider anders aus. „Das Bildungs- und Teilhabepaket setzt daher an der richtigen Stelle an. Es fördert gezielt und eröffnet den Kindern Möglichkeiten zur Beteiligung, so dass sie ihre eigenen Potenziale entdecken können.“